Montag, 24. Juni 2013

Rebell mit Jeep und traurige Kinderaugen


"Noch nachhaltiger [als die seriösen Medien, A.d.R] wirkt auf unser Afrika-Bild die Untrhaltungsindustrie, all jene Afrika-Spielfilme, in denen Afrikaner nur Statisten in weißen Ehe- und Ärztedramen sind. Die Statisten treten als zwei Prototypen auf, die wiederum erstaunlich ähnlich auch die politischen Sendungen bevölkern.
Typ A: das personifizierte Böse, der Wilddieb/Rebell/Entführer mit Jeep und Maschinenpistole. Typ B: der liebe Afrikaner, gerne auch weiblich. Die junge Krankenschwester, die großmütterliche Hausangestellte, respektvoll, loyal, fast immer christlich. Das Pendant dazu im politischen Magazin ist der gelehrige Jünger in einem Entwicklungshilfe-Projekt.
Als dritte Instanz zur Wahrung des Afrika-Bildes wären die Hilfsorganisationen zu nennen, deren Werbetafeln uns fliegen-verklebte riesige Kinderaugen aufzwingen, schwarzes Elend schaut dich an. Nur eines ist in all diesen Darstellungen selten: Ebenbürtigkeit. Eine Beziehung auf Augenhöhe. Menschen, die Respekt verdienen, nicht Mitleid."
Charlotte Wiedemann, "Vom Versuch, nicht weiß zu schreiben" (2012, Papyrossa)

Genau das haben sich auch vier junge Afrikaner gedacht und dazu einen Kurzfilm produziert:



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